Im Wort „Bewunderung“ ist das Wort „Wunder“ enthalten. Im täglichen Sprachgebrauch verwenden wir das Wort „Wunder“ meist unbewusst, wenn etwas unverhofft und zu unserem Vorteil eintrifft. Bei meiner nachfolgenden Betrachtung möchte ich nicht über diese alltäglichen „Wunder“ schreiben, sondern über die, die uns das Leben auf der Erde erst ermöglichen.
Wunder „Natur“.
Unsere Welt, auf der wir leben, entwickelte sich in Millionen von Jahren zu einem für uns lebenswerten Planeten. Mit unserer Erde erhielt der Mensch eine mannigfaltige Lebens-grundlage, die er seit Jahrhunderten bewohnt und benutzt, aber auch teilweise ausbeutet (Erdöl, Erdgas, Tropenwälder u.a.). Für das Überleben der Menschheit wichtige Ressourcen werden bedroht oder verschwinden. Dies zu Lasten unseres Klimas, der Vegetation, der Meere und der gesamten Tierwelt. Für den Menschen wird seine Lebensgrundlage bedroht, unser geerbtes Wunder gerät in Gefahr.
Wunder „Leben“
In vielen tausend Jahren entwickelten sich Einzeller zu Tieren und Menschen. Es grenzt dabei an ein Wunder, wie die Organe eines Körpers aufeinander abgestimmt sind, um das Leben zu ermöglichen. Durch Naturkatastrophen, Hungersnöte, Epidemien usw. entstand dabei jahr-hundertelang ein natürliches Gleichgewicht. In der Tierwelt bestand dieses, nebst Natur-katastrophen, im Fressen und Gefressen werden. Nebstdem verloren in der Vergangenheit Millionen von Menschen ihr Leben infolge Krankheiten und Seuchen. Dem gegenüber führen unsinnige Kriege, Eroberungen und Unterdrückungen immer wieder zu menschlichen Leiden und Katastrophen. Dies zeigt, dass das Leben der Menschen für Machthungrige wertlos ist und diese sinnlos „geopfert“ werden, somit nicht dem natürlichen Gleichgewicht zugeordnet werden dürfen.
Wunder „Technik“
Die technische Entwicklung in den letzten Jahrhunderten erachte ich auch als Wunder. Von der einfachen Handarbeit bis zu computergesteuerten Maschinen und Fertigungsstrassen entwickelten Menschen, gemessen an der Erdzeit, in kürzester Zeit technische Meisterwerke. Beim Betrachten von Maschinen, Fahrzeugen, Bauwerken, Brücken, Tunnels u.a., denke ich oft an deren Bau mit einfachsten Mitteln, an die damalige verantwortungsvolle Ingenieurkunst ohne Computer. In irgendeiner Form profitieren wir alle Tage im Unbewussten von Wundern der Technik. Diese Entwicklungen helfen uns, unser Leben zu vereinfachen und zu verschönern.
Immer wieder begegnen wir in unserer schnelllebigen Zeit kleineren und grösseren „Wundern“, die wir bewundern, jedoch nicht an deren mühsame Entwicklung und Fertigung denken. Wir leben in einer rasch voranschreitenden Zeit, die persönliche „Wunder“ nicht mehr sieht und teils lebensnotwendige Wunder vergessen lässt. Mit der fortschreitenden Digitalisierung wird bereits der Morgen und unsere Zukunft geplant. Leider wird zu oft übersehen, dass nur der Mensch diese Entwicklungen ermöglicht, jedoch wird er vermehrt und unmerklich zum Sklaven der Digitalisierung, auf Kosten seiner Gesuindheit und Psyche.