Vandalismus und Verantwortung

Ob das Wort Vandalismus nach neuer Rechtschreibung mit V oder W geschrieben wird, ist nebensächlich und bedeutungslos. Vandalismus ist heute der Ausdruck einer blinden – vielfach anonymisierten – Zerstörungswut an Häusern, materiellen Gegenständen, sowie stellvertretend gegen Institutionen. Berechtigte und friedliche Demonstrationen und Fanfeiern werden oft von Krawallmachern missbraucht um diese Anlässe als Trittbrettfahrer mit ihrem respektlosen und unberechtigten Vandalismus zu stören.

Vandalismus und Gesellschaft
Zerstören von Gegenständen, Ausreissen von Pflanzen, Verwüstungen, Schlägereien usw. während oder nach Veranstaltungen, sind vielfach untrügliche und sichtbare Zeichen kleinerer Gruppierungen, die bewusst die staatliche und gesellschaftliche Ordnung provozieren. Obschon diese Vorkommnisse von unserer Gesellschaft verurteilt werden, wird leider zu oft weggeschaut. Jedoch erwarten wir vom Staat rund um die Uhr ein konsequenteres Ein- und Durchgreifen, verbunden mit mehr Sicherheit und Ordnung. Bei bewilligten Demonstrationen und Sportveranstaltungen wirkt erschwerend, dass diese von trittbrettfahrenden Hooligans mit ihrem Störungs- und Zerstörungskollektiv infiltriert resp. missbraucht werden. Dadurch entstehen dem Staat mit dem Einsatz der Schutz- und Ordnungseinsätze Kosten in Millionenhöhe, die am Ende der Steuerzahler indirekt finanzieren muss. Nebstdem erhöhen sich zur Deckung der angerichteten Schäden an Autos, Häusern, Fensterscheiben u.a. die Versicherungsprämien. Also, wem schadet das passive und egoistische Wegschauen unserer Gesellschaft? Wir schaden uns selber!

Hintergründe von Vandalismus
Gründe, die zu zunehmendem negativem Verhalten führen, sind vielfältig. Persönliche Unzufriedenheit, Ungerechtigkeiten, wirtschaftliche, gesellschaftliche oder politisch nicht nachvollziehbare Vorkommnisse bilden einen willkommenen Nährboden für Unzufriedenheit und krawallbereite Gruppierungen. Die teilweise persönliche und gesellschaftliche Kritikunfähigkeit, das Bagatellisieren und bei Verfehlungen, ein nicht mehr zur Rechenschaft ziehen der Verursacher, sowie das Nichteinhalten von Anordnungen und Weisungen tragen ebenfalls dazu bei und setzen falsche Signale. Autorität und Disziplin wird in der Familie zu oft nicht mehr vorgelebt, reines kollegiales Verhalten ersetzt diese Massnahmen nicht. Eine mangelnde Vorbildfunktion, ein gesellschaftlicher Respektverlust, falsches und unkonse-quentes Verhalten, keine oder unklar gesetzte Grenzen sind ebenfalls mitverantwortlich. Alle Wünsche mit allen Mitteln zum eigenen Vorteil erfüllen zu wollen, sind falsch gesteckte Ziele, verzichten lernen sowie ein sich Besinnen auf das Wesentliche und Machbare ist ebenfalls von grosser Wichtigkeit. Dass bei bewilligten Demonstrationen nach übermässigem Alkohol-konsum die Kontrolle einiger Randalierer in der Gruppendynamik verloren geht, ist verständ-lich, aber nicht entschuldbar. Ergeben sich daraus störende und krawallartige Vorkommnisse mit Personen- sowie Sachbeschädigungen, dürften die verursachten Schäden und Störungen nicht bagatellisiert, sondern die Verursacher zur Rechenschaft gezogen werden. Dies zum Schutz unserer Gesellschaft und unserer Rechtsordnung.

Persönliche Verantwortung ist nicht delegierbar! Jede Person, ob jung oder alt, ist für sein Tun oder Handeln persönlich verantwortlich. Egoismus, falsche Rücksichtnahme, bagatellisieren und wegschauen, sich für unser Gemeinwesen nicht mehr verantwortlich fühlen, schadet unserem auf persönlicher Verantwortung beruhendem Gesellschaftssystem. Immer nach dem Staat rufen, ihn jedoch nicht zu unterstützen, resp. ihm auch bei berechtigten Anliegen in den Rücken fallen ist schizophren und schadet uns allen.

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